Die Entstehung einer Siedlung 1937 und der erste Spatenstich
Gemeinschaft ist Trumpf! Das ist das Motto, was sich jeder Siedler auf die Fahne geschrieben hat.
Dieser Gemeinschaft ist es zu verdanken, dass auch in Zeiten schlimmer Ereignisse, viele Häuser und Grundstücke erhalten werden konnten.
Anfang 1937 wurden (wie es nun mal so ist in unserer Gesellschaft) Zweifel laut, ob es nach der Grundsteinlegung am 31.10.1936 überhaupt noch was wird mit dem Bau der Siedlung ….
Aber wie immer siegte der Optimismus und der Leitspruch der Siedler lautete:
Lot de Schietbüdels man snacken
uns könnt se all............ !
Der Bau
Endlich, im Frühjahr 1937 fingen die Baufirmen mit dem Bau der ersten Häuser an
Typisches Einzelhaus (ohne Stall)
Die Siedlergemeinschaft leistete die ersten Vorarbeiten, wie das Auswinkeln der Häusergrundrisse, das Ausheben der Mutterböden, den Straßenbau usw...
Es gab für den Vater (auch der Mutter) kein Wochenende mehr, mit dem Fahrrad von der Arbeit zur Baustelle, die Nacht durchgearbeitet und wieder zur Arbeit....
Im Herbst 1937 war es dann soweit, aus einer unerklärlichen Eile heraus wurden die ersten Häuser bezogen. Teilweise waren noch die Handwerker im Haus, der Bau noch nicht vollständig ausgetrocknet. Wer eine Tropfsteinhöhle sehen wollte, brauchte nicht in den Harz fahren....
Kein Strom (kam erst später) im Haus, ein zu kleiner Herd (größere nur gegen Aufpreis, auch hier wütete schon die uns auch noch heute bekannte gnadenlose Marktwirtschaft) bestimmte die erste Zeit. Gut dass es Petroleumlampen gab.
Als die Siedlung nun endlich das wurde, wofür sie eigentlich bestimmt war, kam der 2.Weltkrieg und forderte den uns allen bekannten Tribut.
Auf ein Gemeinschaftshaus musste auf Grund des 1939 ausgebrochenen Krieges verzichtet werden.
Aber wie aus Gottes Hand gewollt, wurde die Siedlung von den Bomben verschont, und bot den Ausgebomten einen Unterschlupf. Auch hier zeigte sich wieder der typische Rhenania – Gemeinschaftssinn...
Die Jahre vergingen, die Häuser und die Siedlung erlebten viele Veränderungen innerhalb der Siedlergemeinschaft. Erst 1950 wurde die Siedlung an das städtische Versorgungsnetz angeschlossen. Wie immer wurden die Kosten, die durch den Bau der Infrastruktur entstanden, der Siedlergemeinschaft zu Last gelegt.
Auf rund 15.000 DM beliefen sich die Kosten.
Leider scheiterte wieder einmal der Plan im Jahr 1950 ein Gemeinschaftshaus zu errichten.
Ob es an der Beteiligung von rund 1000DM / Siedler lag, bleibt offen.
